Der stellvertretende EVG-Vorsitzende Martin Burkert hat den am Dienstag vorgestellten „Masterplan Schienenverkehr“ insgesamt als positiv bewertet. „Als EVG waren wir daran beteiligt und konnten viele unserer Positionen - etwa eine Erhöhung des Marktanteils im Güterverkehr auf mindestens 25 Prozent bis 2030 - einbringen.“
Weitere Kernziele der EVG, die sich im Masterplan wiederfinden, seien: mehr Eisenbahn, mehr Strecken und Gleise, mehr Kapazität für den Personen- und Güterverkehr sowie die Verdopplung der Fahrgastzahlen im Personenverkehr.
„Anlässlich der Unterzeichnung des Schienenpakts fordern wir Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, die im Masterplan Schienenverkehr beschriebenen Maßnahmen zur Entlastung und zum Ausbau des Verkehrsträgers Schiene so schnell wie möglich umzusetzen. Nur so kann die Schiene das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden“, sagte Martin Burkert.
Dafür spielt der Deutschland-Takt eine ganz wichtige Rolle. Mittelfristig soll in der Bundesrepublik ein vernetztes Zugangebot mit optimierten Umstiegsmöglichkeiten und Anschlüssen zwischen Fernverkehr und SPNV entstehen.
Nicht nur dazu sei es erforderlich, die Netzkapazität wesentlich zu erhöhen. „Ohne einen Ausbau der Infrastruktur kann eine Steigerung der Attraktivität und damit der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene mit dem Ziel einer deutlichen Verkehrsverlagerung nicht gelingen“, erklärte Martin Burkert.
Insgesamt müsse die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Schienenverkehrs gestärkt werden. „Die Verlagerung von Personen und Gütern auf die Schiene wird nur gelingen, wenn der Transport für Kundinnen und Kunden zuverlässig, komfortabel sowie preiswert erfolgt und attraktiver ist, als die bisher genutzten Verkehrsangebote“, erklärte er.
Nach Einschätzung der EVG reichen die im „Masterplan Schienenverkehr“ beschlossenen Maßnahmen allerdings weder aus, um eine ausreichende Verkehrsverlagerung zu bewirken, noch um damit die Klimaziele zu erreichen. „Dafür sind weitere Maßnahmen erforderlich, die nicht nur den Verkehrsträger Schiene betreffen“, stellte Martin Burkert fest. „Der Masterplan Schienenverkehr ist ein guter und richtiger Schritt. Wir brauchen aber einen Masterplan Verkehr. Denn es kommt auch darauf an, zu bestimmen, welche Rollen die anderen Verkehrsträger künftig einnehmen sollen.“
„Nicht vergessen werden darf, dass unsere Kolleginnen und Kollegen den Betrieb bei Bus und Bahn jeden Tag aufs Neue durch hohen persönlichen Einsatz am Laufen halten“, stellte Martin Burkert fest. Der Verkehrsträger Schiene werde nur mit ausreichend Personal erfolgreich sein. „Angemessene Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen sind hierfür Grundvoraussetzungen, für die wir uns als EVG weiterhin einsetzen werden.“
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