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Arbeitsmarkt trotz Krise stabil

Hamburgs Arbeitsmarkt zeigt sich angesichts der vielfältigen wirtschaftlichen Probleme weiterhin erfreulich stabil. Erfreulich ist vor allem der weitere Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit. Der Anstieg der kurzfristigen Arbeitslosigkeit geht fast vollständig auf die Aufnahme einiger tausend Geflüchteter aus der Ukraine zurück, deren schrittweise Integration in Arbeit in den kommenden Monaten zu erwarten ist.


Die wesentlichen Daten und Einordnungen im Einzelnen:


· Die Arbeitslosigkeit stagniert gegenüber dem Vormonat und liegt bei 78.740 (ganz leichter Rückgang um 69 Personen); die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 7,3 Prozent

· Gegenüber dem Vorjahresmonat (Februar 2022) steigt sie um 7,7 Prozent bzw. 5.603 Personen

· Die relativ deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich bildet zum allergrößten Teil (knapp 5.400 von 5.600) das Hinzukommen der Geflüchteten aus der Ukraine ab

· Darüber hinaus zeigt sich in der Stagnation der Arbeitslosigkeit – also dem vorläufigen Ende des langanhaltenden Rückgangs seit dem Peak der Corona-Krise im Sommer 2020 – offenbar die derzeitige wirtschaftliche Schwäche und Verunsicherung durch steigende Energiepreise, gestörte Lieferketten usw.

· Demgegenüber weist die Arbeitsagentur (AA) auf diese positiven Indikatoren hin:

o Die Zahl der neu hinzukommenden Arbeitslosen ist im Februar gegenüber dem Vormonat gesunken

o Die Rückkehr aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung ist stark um 41 Prozent angestiegen

o Die offenen Stellen liegen mit rund 11.000 weiterhin auf recht hohem Niveau

· Die Langzeitarbeitslosigkeit stagniert im Vergleich zum Vormonat ebenfalls und liegt weiterhin bei rund 23.700; im Jahresvergleich ist sie aber weiterhin deutlich niedriger (minus 10 Prozent bzw. rund 2.500 Personen); rund 30 Prozent aller Arbeitslosen sind derzeit langzeitarbeitslos

· Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht leicht zurück, liegt aber mit 1.058.000 weiterhin deutlich über dem Vorjahr, mit einem Zuwachs um fast 30.000 bzw. 2,9 Prozent;

· Nach Branchen betrachtet haben wir weiterhin die höchsten Zuwächse im allgemeinen Dienstleistungsbereich und bei den IT-Berufen; aber anders als noch im letzten Jahr legt auch das verarbeitende Gewerbe bzw. die Industrie um 4,1 Prozent zu, also über dem durchschnittlichen Zuwachs von 3 Prozent; die einzigen Bereiche mit einem Rückgang der Arbeitsplätze sind weiterhin der Handel und die Finanz- und Versicherungsbranche (was sich mit der Prognose deckt, dass dieser Bereich mittelfristig mit am stärksten durch digitalisierungsbedingte Rationalisierung geprägt sein wird)

· Den relativ stärksten Anstieg verzeichnet weiterhin die Leiharbeit mit 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 26.600 Beschäftigte; gegenüber dem Vormonat ist dies allerdings ein Rückgang um 900, d.h. hier zeigt sich die für die Leiharbeit typische starke Schwankung

· Weiterhin ist der Anteil der Un- und Angelernten an den Arbeitslosen mit 58 Prozent und an den Langzeitarbeitslosen mit 64 Prozent gleichbleibend hoch

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