Die Beschäftigten des Tierparks Hagenbeck streiken seit Montag dafür, dass das Unternehmen Verhandlungen mit ihrer Gewerkschaft IG BAU über einen Rahmentarifvertrag zu den Arbeitsbedingungen im Tierpark aufnimmt.
Dazu Jan Koltze, Sprecher für Arbeit und Gewerkschaften der SPD-Fraktion Hamburg: „Die streikenden Beschäftigten bei Hagenbeck haben unsere volle Unterstützung und Solidarität. Wir stehen an ihrer Seite und unterstützen mit Nachdruck die Forderung der Beschäftigten, dass das Unternehmen endlich Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft aufnimmt. Das ist Grundlage und Sinn der Tarifautonomie. Doch die Geschäftsführung von Hagenbeck weigert sich, mit der Gewerkschaft zu reden und will stattdessen mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung abschließen. Mit dieser starren Haltung verkennt sie grundlegende Tatsachen unserer sozialen Rechtsordnung: Erstens das Grundrecht der Beschäftigten, sich in Gewerkschaften zu organisieren und mit ihnen die Arbeits- und Wirtschaftsbeziehungen mitzugestalten. Und zweitens die Regelung im Tarifvertragsgesetz, dass Tarifverträge von Gewerkschaften, nicht aber von Betriebsräten geschlossen werden. Betriebsvereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Betriebsrat dürfen Gehaltsfragen nur eingeschränkt und Tarifverträgen nachgeordnet behandeln. Anstatt endlich einzulenken und Verhandlungen aufzunehmen, gießt die Hagenbeck-Geschäftsführung noch mehr Öl ins Feuer, indem sie den streikenden Beschäftigten wider besseren Wissens unterstellt, das Wohl der Tiere zu gefährden. Natürlich hat die Gewerkschaft, wie in solchen Fällen üblich, dem Unternehmen proaktiv eine Notdienst-Vereinbarung angeboten, was die Geschäftsführung aber ebenfalls ignoriert hat. Diese gewerkschaftsfeindliche Haltung ist nicht hinnehmbar und sie ist einem so bekannten und beliebten Unternehmen wie Hagenbeck auch nicht würdig. Es wird Zeit, dass die Geschäftsleitung des Tierparks endlich zu den demokratischen Spielregeln der sozialen
Marktwirtschaft zurückfindet.“
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